Stralsund.

Ein 24 Jahre alter Mann hat seinen Nachbarn in Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) mit Reizgas verletzt, das er zuvor versehentlich von der Polizei erhalten hatte. Nach deren Angaben vom Freitag war der junge Mann am Mittwoch mit seinem Fahrrad verbotenerweise auf der Bundesstraße 96 unterwegs und wurde von einer Streifenwagenbesatzung gestoppt. Die Polizisten hätten ihn zu Fuß von der Straße begleitet und im Fahrzeug seine Tasche verwahrt. Doch statt ihm diese danach auszuhändigen, habe ihm ein Beamter aus Versehen die Tasche eines Kollegen samt Reizstoffsprühgerät gegeben.

Als die Polizisten ihren Irrtum bemerkten, fuhren sie mögliche Wegstrecken ab und versuchten mehrfach vergeblich, den 24-Jährigen zu Hause anzutreffen. Das geschah erst am nächsten Tag - als Polizisten am Donnerstag wegen einer Körperverletzung zur Adresse des 24-Jährigen gerufen wurden. Bisherigen Ermittlungen zufolge soll der junge Mann seinen gleichaltrigen Nachbarn aus bislang ungeklärten Gründen mit dem Polizei-Reizgas besprüht und verletzt haben. Gegen den mutmaßlichen Täter seien Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Bedrohung und Unterschlagung aufgenommen worden.

© dpa-infocom, dpa:220114-99-712131/2