Tribsees. Ein Schwerlastfahrzeug kommt auf der A20 von der Fahrbahn ab und kippt schräg weg. Zwar kann er zurückgezogen werden, aber Fahrer und Firma haben jetzt trotzdem ein Problem.

Ein Unfall mit einem Schwerlasttransportfahrzeug hat am Donnerstag für Behinderungen auf der Autobahn 20 bei Tribsees (Vorpommern-Rügen) gesorgt. Der Lastwagen war am frühen Morgen im Bereich der Autobahnbaustelle in Fahrtrichtung Rostock nach rechts auf den Grünstreifen abgekommen und schräg zur Seite gekippt, wie ein Polizeisprecher sagte. Das Fahrzeug hatte drei tonnenschwere Spulen für Windkraftanlagen geladen.

Als Beamte die Unfallstelle besichtigten kam heraus: Das Gespann war deutlich schwerer als die erlaubten 40 Tonnen Gesamtgewicht. Aufgrund der geltende Vorschriften hätten die Spulen einzeln auf drei Lkw verteilt geladen und auch einzeln befördert werden müssen.

Trotzdem ging die komplizierte Bergung laut Polizei noch relativ glimpflich vonstatten. So zogen zwei kräftige Lkw-Zugfahrzeuge den Schwerlaster samt Ladung wieder auf die A20, wobei ein Kran das Ganze vorsichtig in der Waage hielt und ein erneutes Umkippen verhinderte. Dazu blieb die A20 in Richtung Rostock rund eine Stunde gesperrt, konnte aber am frühen Nachmittag wieder befahren werden.

Der Schwertransport wurde nach Polizeiangaben zu einem etwa fünf Kilometer entfernten Parkplatz begleitet, wo er stehen bleiben musste. Die Spedition müsse nun zwei weitere Fahrzeuge schicken und umladen, hieß es. Der Sachschaden sei eher gering. Warum der Fahrer von der A20 abkam sei unklar.

Die A20 war 2017 bei Tribsees in einem Moorgebiet auf spektakuläre Art und Weise abgesackt und dann eingebrochen - es klaffte ein riesiges Loch. Seither laufen aufwendige Reparaturarbeiten. Das Autobahnstück ist erst seit Mitte November 2021 wieder über eine Seite vierspurig, aber mit verringerter Geschwindigkeit befahrbar.

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