Wolgast/Bad Doberan.

Mehrere Hundert Menschen haben in Mecklenburg-Vorpommern erneut gegen die staatliche Corona-Politik protestiert. In Wolgast gingen am Mittwochabend nach Schätzungen der Polizei etwa 1500 Menschen unter dem Motto "Unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen beenden!" auf die Straße. Zahlreiche Teilnehmer der angemeldeten Versammlung ignorierten demnach trotz Aufforderung die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung; deswegen gab es vier Anzeigen. Zwei Männer wurden zudem angezeigt, weil sie Messer mit sich führten, und ein weiterer, weil er eine Mütze mit dem Schriftzug der verbotenen Organisation "Blood and Honour" trug.

Demos gab es auch in Bad Doberan und Gnoien. Wie die Polizei in Güstrow meldete, gingen dort insgesamt knapp 500 Menschen auf die Straße, "um so auf ihre Freiheit zur Selbstbestimmung und für die freie Impfentscheidung aufmerksam zu machen". Trotz Ansprache gab sich in Bad Doberan niemand als Versammlungsleiter zu erkennen, daher wurde eine Strafanzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen. Zu den Teilnehmern schrieb die Polizei: "Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Versammlungen, an denen überwiegend bürgerliche Klientel, so auch Familien mit Kindern, teilnahmen, einen friedlichen Verlauf genommen haben." Wo keine Masken aufgesetzt wurden, wurde demnach auf den Abstand geachtet.

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