Rostock.

Erstmals in der vierten Corona-Welle übersteigt die Sieben-Tage-Inzidenz der registrierten Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern den bundesweiten Durchschnittswert. Am Sonntag meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) 305 neue Ansteckungen, wodurch die Sieben-Tage-Inzidenz auf 440,2 stieg (Stand: 15.58 Uhr). Bundesweit wurde sie am Sonntag vom Robert Koch Institut (RKI) mit 439,2 angegeben. Bisher hatte die Infektionsrate in MV unter dem Bundesdurchschnitt gelegen. Vor einer Woche hatte sie 400,9 betragen. Am Sonntag voriger Woche waren 447 Neuinfektionen gemeldet worde, 142 mehr als jetzt.

Die für Sicherheitsmaßnahmen wichtige Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen - also die Zahl der Menschen je 100 000 Einwohner und Woche, die in eine Klinik müssen - sank von 8,4 am Samstag auf 8,0. Damit ist der Schwellenwert für zusätzliche Schutzvorkehrungen zwei Tage in Folge wieder unterboten. Bleibt er insgesamt fünf Tage unter 9, können die Regeln 2G plus im Kultur- und Freizeitbereich, 2G im Einzelhandel und die verhängten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wieder aufgehoben werden.

Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorbenen Menschen erhöhte sich um 2 auf 1351, die der Corona-Intensivpatienten sank um 1 auf 89. Insgesamt befanden sich den Lagus-Angaben zufolge unverändert 375 Covid-Patienten in den Krankenhäusern des Landes.

In drei der acht Landkreise und kreisfreien Städte in MV gilt Warnstufe Rot: Mecklenburgische Seenplatte sowie Landkreis und Hansestadt Rostock. Im Seenplatte-Kreis und im Landkreis Rostock gelten noch weitergehende Beschränkungen als im Rest des Landes, weil wegen der anhaltend hohen Werte dort eine Überlastung des Gesundheitswesens droht. Dort sind etwa Theater, Kinos und Fitnessstudios geschlossen, der Vereinssport ist eingestellt.

Gegen das Coronavirus vollständig geimpft sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Stand Freitag 67,2 Prozent der Bevölkerung im Nordosten. Den Anteil der mindestens einmal Geimpften gab es mit 69,9 Prozent an. 13,7 Prozent der Menschen im Bundesland haben inzwischen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

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