Schwerin. Wegen der hohen Zahl an Klinik-Einweisungen von Corona-Patienten treten in MV neue Einschränkungen in Kraft. Shoppen geht dann nur noch mit 2G.

Die Corona-Infektionszahlen steigen anscheinend ungebremst in MV, die Krankenhäuser füllen sich mit Covid-Patienten, Intensivstationen laufen voll - als Konsequenz treten ab Mittwoch neue Beschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern in Kraft. Sie treffen vor allem Ungeimpfte. Sie dürfen nur zu fünft aus zwei Haushalten zusammenkommen, wie ein Sprecher der Staatskanzlei am Montag sagte. Kinder unter 14 Jahren zählten nicht mit.

Auf Weihnachtsmärkten gilt ab Mittwoch 2G plus - das heißt, nur noch Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Corona-Test haben Zugang. Läden dürfen nur noch von Geimpften und Genesenen betreten werden (2G), wobei Ausnahmen für Geschäfte des Grundbedarfs gelten. Dazu zählen den Angaben zufolge etwa Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Buchläden und Baumärkte.

Die neuen Beschränkungen treten automatisch in Kraft, wenn die Zahl der Krankenhauseinweisungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen den Wert von 9 drei Tage hintereinander überschreitet. Dies war am Montag der Fall. Die Beschränkungen gelten dann vom übernächsten Tag an, wie der Staatskanzlei-Sprecher erklärte. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen betrug am Montag in Mecklenburg-Vorpommern 9,9, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. In den Kliniken lagen zu Wochenbeginn 330 Covid-Patienten, 87 von ihnen auf Intensivstationen.

Drei der 32 Krankenhäuser im Land mit Intensivstationen meldeten am Montag die volle Auslastung ihrer Intensivkapazitäten. Dazu gehörte mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg auch eines der größten Krankenhäuser im Land. Am Universitätsklinikum Greifswald sind dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zufolge alle Intensivbetten mit der Möglichkeit zur invasiven Beatmung belegt.

Das Gesundheitsministerium verschärfte die Besuchsregeln für Alten- und Pflegeheime. Täglich sind künftig höchstens zwei Besucher je Bewohner erlaubt. Sie müssten dauerhaft für einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen festgelegt werden, so ein Ministeriumssprecher. Sie müssen eine FFP2-Maske tragen. Die Auffrischungsimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind unterdessen weitgehend abgeschlossen. 97 Prozent der vollstationären Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern hätten Booster-Angebote erhalten, hieß es. Im Breitensport gilt künftig in der Halle 2G plus.

Im Landkreis Seenplatte drohen unterdessen zusätzliche Einschränkungen. Der Kreis ist schon seit dem 22. November in Warnstufe rot. Sollte dort festgestellt werden, dass eine Überlastung des Gesundheitswesens droht, könnte der komplette Kultur- und Freizeitbereich geschlossen werden. Erste Museen schließen bereits von diesem Dienstag an für den Regelbetrieb, etwa das Schliemann-Museum in Ankershagen und das 3 Königinnen Palais in Mirow. Auch das Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea) in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) bleibt für Besucher wegen der Corona-Lage vorerst geschlossen, wie der Landkreis mitteilte.

An diesem Dienstag berät das Kabinett in Schwerin über die Corona-Lage. Auch die Regierungschefs der Länder wollen sich mit Noch-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts der bundesweit dramatischen Lage zusammenschalten.

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