Rostock. Das Geschäft an Weihnachten und Silvester war in den vergangenen Jahren meist das “I-Tüpfelchen“ auf eine erfolgreiche Tourismussaison. Das könnte 2021 anders werden.

Große Teile der Tourismusbranche blicken wegen der fortschreitenden Corona-Pandemie mit Sorge auf das Jahresende. "Die Branche bangt um diesen stabilisierenden Effekt. Die Stimmung wird düster und es herrscht viel Unklarheit", sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, der Deutschen Presse-Agentur. So gaben in einer Umfrage unter landesweit rund 250 Firmen knapp die Hälfte der Beherbergungsbetriebe und Freizeitanbieter an, dass vor allem die neuen 2G-Plus-Regeln Verwirrung stiften und praktisch nicht umsetzbar sind.

Die dafür notwendigen Tests seien kaum verfügbar und es bedürfe einer großen Kraftanstrengung, das noch in ausreichendem Maße hinzubekommen. Gilt die 2G-Plus-Regel, haben Ungeimpfte keinen Zugang. Geimpfte und Genese müssen zusätzlich einen Negativtest vorlegen.

Viele Unternehmer befürchteten, dass ihnen mit der 2G-Plus-Regel die wirtschaftliche Grundlage entzogen wird. Knapp ein Drittel ging davon aus, dass das Weihnachts- und Silvestergeschäft nicht zur Stabilisierung der Lage beitragen kann. Es sei zu hoffen, dass die staatlichen Hilfsprogramme schnell greifen werden, sagte Woitendorf.

Die neuen Schutzmaßnahmen hatten unmittelbare Auswirkungen auf das Verhalten von Gästen. Aktuell würden bereits viele Kunden absagen, die bereits gebucht haben. Veranstaltungen und Weihnachtsfeiern würden storniert. "Hinter all dem steht natürlich die Frage der Unternehmer, ob Reisen überhaupt möglich sind. Auch dahinter muss man ein dickes Fragezeichen machen."

Besonders rosig sind auch die Aussichten auf das kommende Jahr nicht: 41 Prozent der Beherbergungsbetriebe und 33 Prozent der Freizeitanbieter nehmen an, dass 2022 auf dem Niveau dieses Jahres liegen wird. Neun Prozent der Beherberger und 23 Prozent der Freizeitanbieter glauben, dass das Jahr 2022 weniger erfolgreich als das Vorjahr wird.

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