Rostock.

Bei der Aufarbeitung der Banner-Affäre beim Heimspiel des FC Hansa Rostock gegen den SV Sandhausen hat sich nun auch die "AG-Süd" von den menschenverachtenden Aussagen distanziert. Wie der mecklenburgische Fußball-Zweitligist am Donnerstag auf seiner Homepage mitteilte, wurde laut der Vertretung von Fan-Gruppierungen auf der Südtribüne des Ostseestadions "eine Grenze überschritten". Der FC Hansa hatte die Vorfälle bereits "aufs Schärfste" verurteilt.

In dem Spiel (1:1) war ein Banner mit der Aufschrift: "Einer weniger, ACAB!!!" gezeigt worden. Das Kürzel steht für All cops are bastards (Alle Bullen sind Bastarde). Die Aussage bezieht sich auf den Tod eines Hamburger Polizisten, der laut der Polizeigewerkschaft Hamburg nach einer nächtlichen Belastungsübung bei einem Lehrgang in Mecklenburg-Vorpommern im Alter von 24 Jahren gestorben war.

"Im Support sollte es in erster Linie um Hansa gehen. Hansa ist unsere Leidenschaft - eine Leidenschaft, die jeder sicherlich anders für sich interpretiert und anders auslebt! Bei allem tragen wir aber auch immer eine Verantwortung für unseren Verein", schrieb dazu die "AG-Süd" auf der Vereinsseite. Und stellte klar: "Seiner Verantwortung gerecht zu werden, heißt auch, sich für unseren Verein gerade zu machen und Position zu beziehen. Diese Tapete hat nichts mit dem FC Hansa und den Werten zu tun, für die unser Verein steht."

Der FC Hansa Rostock hat nach eigenen Angaben bereits am Mittwoch eine tatverdächtige Person identifiziert, seine Erkenntnisse der Landespolizei mitgeteilt und das entsprechende Videomaterial an die zuständigen Behörden für deren weitere Ermittlungen und Verfahrenseinleitungen übergeben. Zudem habe Hansa ein Stadionverbotsverfahren gegen die betreffende Person eingeleitet.

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