Schwerin.

Nach dem ersten bestätigten Geflügelpest-Fall dieses Herbstes im Nachbarland Schleswig-Holstein hat der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern vor der Ausbreitung gewarnt. "Es besteht Grund zur Sorge, aber kein Anlass zur Panik", teilte Till Backhaus (SPD) am Montag mit. Bei einer in Nordfriesland tot aufgefundenen Pfeifente sei das hochansteckende Virus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen worden. "Wir müssen davon ausgehen, dass es in den nächsten Wochen mehr werden."

Laut Landwirtschaftsministerium gab es von November 2020 bis Ende März 2021 26 Ausbrüche in Mecklenburg-Vorpommern. Es sei ein wirtschaftlicher Schaden von etwa 5,7 Millionen Euro entstanden. Knapp 350 000 Tiere seien der Seuche zum Opfer gefallen, etwa weil sie getötet werden mussten. "Damit war dies der schlimmste Geflügel-Seuchenzug in der Geschichte des Landes", hatte Backhaus im April erklärt.

"Ich bitte die Geflügelhalter, jetzt wieder besonders achtsam zu sein", teilte der Minister am Montag mit. Halter sollten bei unklaren Krankheits- und Todesfällen die Behörden informieren und Tiere schnellstmöglich untersuchen lassen. Alle Anstrengungen müssten daraufhin ausgerichtet werden, den direkten und indirekten Kontakt von Hausgeflügel und Wildvögeln zu vermeiden.

Die Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Die Seuche grassiert insbesondere im Winterhalbjahr und steht somit im engen zeitlichen Zusammenhang mit dem Vogelzug.

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