Rostock. Auf Bildern aus Krisengebieten sind auch immer wieder Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks zu sehen. Vor 30 Jahren wurde in Mecklenburg-Vorpommern der erste von 18 Ortsverbänden gegründet.

Das Technische Hilfswerk (THW) in Mecklenburg-Vorpommern bietet aktuell rund 1300 Menschen Gelegenheit für ehrenamtliche Arbeit. Für viele gebe es die Motivation, etwas völlig anderes als in ihrem Berufsalltag machen zu können, sagte André Axmann vom Ortsverband Rostock der Deutschen Presse-Agentur zu dessen 30-jährigem Bestehen. So nutzten viele Menschen, die sonst nicht handwerklich tätig sind, das Ehrenamt, um sich in einer der 25 handwerklichen Spezialisierungsrichtungen zu betätigen.

Diese vielen Möglichkeiten seien auch der Grund, warum das THW in den vergangenen zwei Jahren trotz der Corona-Pandemie keine wesentlichen personellen Probleme habe, betonte Axmann. In einigen Ortsverbänden sei eine weitere Stärkung durch ehrenamtliche Helfer jedoch noch gern gesehen. "In Gadebusch und Bad Doberan beispielsweise würden sich die Teams über weitere Männer und Frauen freuen."

Dabei sei es von Vorteil, dass das THW eine Einrichtung des Bundes ist. Es sei von der Regierung gewollt, dass die Mitarbeiter bestens geschult sind und auf hohem technischem Niveau arbeiten könnten, erklärte Axmann. So wurde im Mai ein neuer Führungs- und Kommunikationskraftwagen eingeweiht, der als mobiles Büro für die leitenden Einsatzkräfte dienen kann.

Auch soll der geplante zweite Standort der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Das Schulungszentrum soll in einem noch zu errichtenden Neubau auf dem Dänholm, einer kleinen Insel zwischen Rügen und Stralsund, untergebracht werden, hieß es im September in einer Absichtserklärung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Stralsunds Oberbürgermeister von Stralsund, Alexander Badrow (CDU).

Es gebe hin und wieder auch die Möglichkeit, etwas Abenteuerliches zu erleben, sagte Axmann. So sei es eine Herausforderung, etwa bei einem Team dabei zu sein, das wie jüngst in Rostock ein Haus abstützt. Axmann erinnerte an Einsätze beispielsweise bei den Waldbränden im Landkreis Ludwigslust-Parchim oder bei Überschwemmungen. Für manche Spezialisten könne es auch Gelegenheiten geben, im Ausland tätig zu sein. Eines der Hauptmerkmale der THW-Tätigkeit sei, dass immer viel Improvisation gefragt sei. "Dann muss man sich auf komplett neue Situationen einstellen, die nicht vorhersehbar sind."

© dpa-infocom, dpa:211016-99-616607/4