Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Landeschef Michael Sack hofft noch auf ein besseres Ergebnis bei der Landtagswahl am Sonntag, als es jüngste Umfragen mit 15 Prozent verheißen. Im Wahlkampf habe er eine gute Stimmung für die CDU wahrgenommen. "Die Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern sind durchaus wohlwollender und aus meiner Wahrnehmung eher auch CDU-zugewandt gewesen, und insofern sind wir gespannt auf den Wahltag", sagte Sack am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. In Umfragen liegt die Union weit abgeschlagen hinter dem Koalitionspartner SPD und auch hinter der AfD.

Als wesentlichen Grund für das anhaltend niedrige Lohnniveau im Nordosten nannte Sack die geringe Zahl an gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Industrie. Deshalb sei es auch wichtig gewesen, die Werften mit staatlicher Hilfe zu erhalten, betonte der CDU-Spitzenkandidat zur Landtagswahl. Doch müssten neue Jobs insbesondere in Zukunftsbranchen wie der Wasserstofftechnologie ins Land geholt werden. Bei dieser Technologie soll mithilfe von Ökostrom Wasserstoff als Energieträger produziert und industriell eingesetzt werden.

Mecklenburg-Vorpommern habe die besten Voraussetzungen, die Erneuerbaren Energien weiter voranzubringen, müsse dabei aber die Bevölkerung mitnehmen. "Es ist in vielen Dörfern eine wirkliche Diskussion, wenn dort ein neues Windmühlenfeld erschlossen werden soll. Es bringt die Leute durchaus auf die Straße", sagte Sack.

Kritik übte der CDU-Politiker am Corona-Krisenmanagement der Landesregierung, das weniger durch das CDU-geführte Gesundheitsministerium als vielmehr durch Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) gesteuert worden sei. "Die Regeln sind im Wesentlichen über die Staatskanzlei gemacht worden. Und da kritisiere ich dann schon unsere Ministerpräsidentin, weil diese Kurzfristigkeit der Ankündigungen, also abends vor die Kamera zu treten und morgens gelten neue Regeln, das hat uns regelmäßig aus der Bahn geworfen", sagte der bisherige Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald.

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