Kiel/Hamburg.

Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sollen nach dem Willen der Nordkirche auch Flüchtlinge aus den Nachbarländern Afghanistans aufnehmen. Für gefährdete Afghanen, auch wenn sie sich bereits in Nachbarländern befinden, sollte der Bund ein Aufnahmeprogramm schaffen, heißt es in einem Beschluss der Kirchenleitung, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die norddeutschen Länder sollten eigene Programme dieser Art auflegen. Das Aufenthaltsgesetz könne dafür die rechtliche Grundlage bieten.

Die drei Landesregierungen sollten sich bei der Bundesregierung zudem dafür einsetzen, dass gefährdete Menschen in Afghanistan schriftliche Aufnahmezusagen bekämen. Die Nordkirche forderte ferner einen schnellen und unbürokratischen Familiennachzug zu Angehörigen, die bereits in Deutschland Zuflucht gefunden haben.

Asylanträge müssten rasch entschieden werden, hieß es weiter. "Hierbei ist die besondere Gefährdung afghanischer Christinnen und Christen zu berücksichtigen." Die Nordkirche sprach sich für längerfristige Aufenthaltstitel und einen generellen Abschiebestopp nach Afghanistan aus.

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