Schwerin. Schüler müssen in den nächsten zwei Wochen in der Schule Maske tragen, um eine Einschleppung des Coronavirus nach den Ferien möglichst zu vermeiden. In dem Zusammenhang wird Kritik nach einer Einschulungsfeier mit Regierungschefin Schwesig am Samstag laut.

Nach den Einschulungsfeiern am Samstag beginnt für alle 155 600 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern am Montag das neue Schuljahr. In den Schulen gilt in den ersten beiden Wochen Maskenpflicht, um zu verhindern, dass etwa Reiserückkehrer das Coronavirus in die Schulen einschleppen. In dem Zusammenhang übte die oppositionelle Linke am Sonntag Kritik, nachdem ein Foto einer Einschulungsfeier am Samstag mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bekannt wurde, auf denen Erstklässler keine Maske tragen.

"Wenn es Ministerpräsidentin Manuela Schwesig so gelassen sieht, dass die Kinder im Innenraum bei der Einschulung, wo Frau Schwesig anwesend war, keine Masken tragen, dann kann es ja nicht so schlimm sein", sagte die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Simone Oldenburg. "Eine solche Sicht auf die Dinge widerspricht nicht nur ihrer ansonsten rigorosen Linie." Sie dokumentiere auch eine Ungleichbehandlung gegenüber jenen, die sich an die Vorschriften hielten.

Das Bildungsministerium hatte für die Einschulungsfeiern angewiesen, dass in Innenräumen Maske getragen werden muss, wenn die Abstände weniger als 1,5 Meter betragen. Die Gäste auf dem Foto auf der Internetseite des NDR tragen Maske, ein Teil der unmittelbar nebeneinander sitzenden Erstklässler nicht.

Regierungssprecher Andreas Timm wies am Sonntag darauf hin, dass alle Teilnehmer der Einschulungsfeier geimpft oder tagesaktuell getestet gewesen seien. Die Einhaltung dieser Regel sei ebenso wie die Einhaltung der Maskenpflicht beim Zugang zur Veranstaltung geprüft worden. "Warum einige Kinder die Maske dann während der Veranstaltung abgelegt haben, wissen wir nicht. Aber vielleicht sollte man ein bisschen Verständnis haben, dass das Tragen von Masken für Erstklässler noch ungewohnt ist. Sie waren ja bisher von der Maskenpflicht befreit." Die Schuldirektorin habe auf der Veranstaltung erläutert, dass das Tragen der Maske in den ersten Schulwochen vorgeschrieben sei.

Oldenburg forderte, die Maskenpflicht ab Montag zumindest auf den Schulhöfen zu streichen. "Auf Marktplätzen oder in Einkaufsstraßen ist dies schließlich auch nicht vorgeschrieben", sagte sie. Der Sprecher des Bildungsministeriums, Henning Lipski, zeigte sich am Sonntag überrascht. Auf den Schulhöfen gelte keine Maskenpflicht, betonte er. Sie gelte nur drinnen.

Am Samstag waren landesweit 14 300 Erstklässler eingeschult worden. Das waren 400 mehr als im Jahr davor. Auch die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler in MV liegt in diesem Schuljahr etwas höher als 2020/2021, und zwar um 2900.

Neben der Masken- gilt in den kommenden zwei Wochen auch eine Testpflicht an den Schulen. Zweimal pro Woche müssen sich Schüler und Lehrer testen. Ausnahmen gelten für Geimpfte und Genesene.

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