Stralsund.

Der Zoll prüft in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 39 Verdachtsfälle auf Schwarzarbeit im Transport- und Logistikgewerbe. Dabei geht es unter anderem darum, ob Fahrerinnen und Fahrer als Scheinselbstständige tätig sind, wie ein Sprecher des Hauptzollamtes in Stralsund am Mittwoch erläuterte. Dies sei in der Vergangenheit häufiger durch die zum Zoll gehörende "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" aufgedeckt worden. Auf diesem Wege versuchten Firmen sowohl Beiträge zur Sozialversicherung und auch den Mindestlohn zu umgehen.

Geprüft wurde zudem, ob gefälschte Identitätsnachweise benutzt wurden. Damit würden Beschäftigte eine Nationalität vorspiegeln, mit der in Deutschland einfach so gearbeitet werden darf, die aber nicht auf sie zutreffe. Solche Praktiken seien auch beim Personal im Warenumschlag und in der Lagerwirtschaft bekannt.

Die Verdachtsfälle hätten sich aus einer bundesweiten Kontrolle am 16. Juli ergeben. Dabei seien 246 Frauen und Männer hinter den Lenkrädern sowie Beschäftigte in Logistikfirmen zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt und die Unterlagen von 72 Unternehmen geprüft worden. Der Mindestlohn liege seit 1. Juli 2021 bei 9,60 Euro pro Stunde.

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