Ivenack.

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) hat die Ivenacker Eichen (Mecklenburgische Seenplatte) als Waldgebiet des Jahres geehrt. "In diesem Wald bewahren die Forstmitarbeiter mittelalterliche Waldgeschichte, erfüllen umfangreiche Naturschutzaufgaben und machen dieses einmalige Ensemble uralter Eichen für die Bevölkerung erlebbar", erklärte der Bundesvorsitzende der Forstgewerkschaft, Ulrich Dohle, am Dienstag anlässlich der Übergabe der Auszeichnung.

Die Ehrung hatte bereits vor einem Jahr stattfinden sollen, war aber wegen der Corona-Pandemie verschoben und der Status damit um ein Jahr verlängert worden. Wegen der lange Zeit eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten sei dies "ein Gebot der Fairness", sagte Dohle. Ein Festakt mit geladenen Gästen werde Anfang September in Ivenack stattfinden.

Das 164 Hektar große Waldgebiet beherbergt einen 75 Hektar großen Tiergarten, einen 620 Meter langen Baumwipfelpfad und einen Naturlehrpfad. Das Ensemble samt einer interaktiven Ausstellung mache die traditionelle Wirtschaftsweise des mittelalterlichen Hutewaldes mit den deutschlandweit wohl einmaligen tausendjährigen Eichen erlebbar, heißt es in der Begründung der Auszeichnung.

Die Ivenacker Eichen gelten mit ihren 800 bis 1050 Jahre als älteste und größte Stieleichen in Europa. Das Areal ist Deutschlands erstes "Nationales Naturmonument". In dem Tiergarten werden Damwild, Mufflons, Turopolje-Schweine und auch Konik-Wildponys gehalten, die den Wald so gestalten, wie es früher beim Hüten der Tiere üblich war.

Im Jahr 2020 waren nach Angaben der Forstverwaltung trotz der Corona-Beschränkungen rund 110.000 Besucher gezählt worden. "Besonders liegt uns die Waldpädagogik am Herzen. Mit waldspezifischen Umweltbildungsangeboten erreichen wir jährlich normalerweise etwa 3000 Kinder, Jugendliche und Familien. Wir hoffen auf einen baldigen Wiederbeginn des Normalbetriebes", betonte Forstamtsleiter Ralf Hecker.

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