Rostock. Im Schnitt wohnt jeder dritte Rostocker in einer der rund 35.000 Wohnungen des kommunalen Unternehmens Wiro. Ein Unternehmen, das in der Pandemie das Geschäft auf Vorjahresniveau halten konnte.

Mecklenburg-Vorpommerns größtes Wohnungsunternehmen, die Rostocker Wiro, schließt Mieterhöhungen bis Ende 2021 weiter aus. "Wer bei der Wiro wohnt, zahlt seit Beginn der Corona-Pandemie die gleiche Nettokaltmiete - ausgenommen bei Modernisierungen. Das bleibt bis Ende dieses Jahres so", sagte Geschäftsführer Ralf Zimlich zur Vorlage der Jahresbilanz 2020. Die Wiro stehe zu ihrem Versprechen, dass kein Mieter die Wohnung verliert, wenn er coronabedingt bei Mietzahlungen Schwierigkeiten hat. Auch mit allen von der Pandemie betroffenen Gewerbemietern seien Vereinbarungen mit Augenmaß geschlossen worden.

Insgesamt habe die Wiro das von der Pandemie geprägte Jahr 2020 auf Vorjahresniveau abgeschlossen. Es wurde ein Jahresüberschuss von 30 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von rund 400.000 Euro im Vergleich zu 2019. Das Unternehmen biete rund 70.000 Menschen ein Zuhause, damit ist etwa jeder dritte Rostocker ein Wiro-Mieter.

Zum Jahresende bewirtschaftete das Unternehmen 34.916 eigene sowie 4174 Wohnungen anderer Eigentümer. Im eigenen Bestand betrug die Leerstandsquote 1,79 Prozent. Die Nettokaltmiete lag im Durchschnitt mit 6,15 Euro pro Quadratmeter sechs Cent höher als zum Vorjahreszeitpunkt. "Auf die Wiro ist auch in herausfordernden Zeiten Verlass", betonte Zimlich.

Ein Meilenstein in der 30-jährigen Geschichte der städtischen Wohnungsgesellschaft sei die Ende 2020 gestartete Neubauoffensive. Bis 2026 sollen mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro insgesamt 1500 Mietwohnungen entstehen. Darunter sei das derzeit größte Wohnungsbau-Projekt im Nordosten in der Möllner Straße in Lichtenhagen, wo 318 Wohnungen entstünden. 42 davon seien sozial gefördert.

Trotz der Corona-Situation liefen alle Bauprojekte planmäßig, und die nächsten Vorhaben seien begonnen worden. "Mit Sorge betrachten wir aber den zuletzt sehr starken Anstieg der Baukosten", sagte Zimlich. Dazu kämen seit dem Jahreswechsel eine beispiellose Welle von Preiserhöhungen bei Baustoffen sowie Materialengpässe.

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