Schwerin.

Dürre und Insektenbefall haben auch den Wäldern in Mecklenburg-Vorpommern zugesetzt. 1,8 Millionen Festmeter Schadholz seien allein in den Landesforsten zu verzeichnen, sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag im Landtag in Schwerin. Insgesamt sei im Land von gut 2,5 Millionen Festmetern auszugehen. "Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind wir aber noch mit einem grünen Auge davongekommen", sagte der Minister.

Dem Klimawandel versuche die Forstwirtschaft mit einem gezielten Waldumbau zu begegnen. Reine Nadelwälder würden Schritt für Schritt in widerstandsfähigere Mischwälder umgewandelt. Seit 2015 sei das in Mecklenburg-Vorpommern auf 3000 Hektar geschehen. Knapp ein Drittel der 558 000 Hektar Wald im Land sind aber noch Nadelwald-Monokulturen.

Backhaus verwies auf das Landesprogramm zur Waldmehrung. Dazu würden jährlich etwa 1000 Hektar landeseigener Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und aufgeforstet. Für private Landbesitzer ist die Umwandlung von Agrarflächen in Wald auf kurze Sicht wenig rentabel. Deshalb ist der Waldzuwachs trotz staatlicher Beihilfen im Nordosten bislang gering geblieben. Mit einem Anteil von 24 Prozent ist Mecklenburg-Vorpommern eines der waldärmsten Bundesländer. Backhaus hofft, auch mit Förderangeboten für Baumpflanzungen entlang von Gewässern mehr private Landeigentümer für die Waldmehrung zu gewinnen.

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