Schwerin.

Der Ärzteverband Hartmannbund hat die Pläne der Bundesregierung zu Mindestbehandlungszahlen in Krankenhäusern scharf kritisiert. Der Bundestag soll am Freitag über das entsprechende Gesetz zur "Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung" entscheiden. Mecklenburg-Vorpommern werde dadurch die Planungshoheit über seine Krankenhäuser verlieren, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes MV, Bernd Helmecke, am Mittwoch.

Bislang hätten die Länder über Ausnahmegenehmigungen von festgelegten Mindestmengen abweichen können. "Künftig werden die Länder dieses Recht verlieren", sagte Helmecke. Das habe weitreichende Konsequenzen für die stationäre medizinische Versorgung in einem so dünn besiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern.

Vergangene Woche hatte auch der Gesundheitspolitiker der Schweriner CDU-Landtagsfraktion, Sebastian Ehlers, seine Sorge" um den Bestand von Stationen kleiner Kliniken im ländlichen Raum geäußert. Krankenhäuser im ländlichen Raum hätten auch eine soziale Funktion, die kaum unter ausschließlicher Betrachtung von Mindestmengen abgebildet werden könne, gibt er zu bedenken.

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