Ludwigslust. Sechs Jahre hat der Chemie-Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner in MV vorgehalten. Jetzt sind erstmals wieder Hubschrauber aufgestiegen, um ein Insektizid über Eichenalleen im Südwesten zu versprühen. Die Bestände des Nachtfalters hatten sich erholt.

Der Eichenprozessionsspinner wird nach sechs Jahren Pause im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns wieder aus der Luft mit einem Insektizid bekämpft. Eichenalleen an rund 90 Kilometern Straße werden seit Montag im Landkreis Ludwigslust-Parchim vom Hubschrauber aus besprüht, um die Raupen des Nachtfalters in den Nestern unschädlich zu machen, wie der Landkreis mitteilte.

Nach den letzten derartigen Aktionen in den Jahren 2012 und 2015 hatte sich die Population stetig und zuletzt so stark erholt, dass die Behörden sich erneut für ein großflächiges Vorgehen entschieden. Zwischenzeitlich waren die Nester mechanisch aus den Baumkronen entfernt worden. Das reichte nun nicht mehr aus.

Die Maßnahmen richten sich gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Ihre Brennhaare können bei Menschen schwere Allergien auslösen.

Die Behandlung der Bäume erfolgt den Angaben zufolge mit Foray ES, einem biologischen Insektizid auf Basis eines Bodenbakteriums (Bacillus thuringiensis, Bt). Dieser Wirkstoff werde vom Umweltbundesamt für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners empfohlen und sei ungiftig für Menschen, hieß es. Auch Bienen und andere Insekten seien nicht von dem Wirkstoff betroffen.

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