Rostock.

Der Umgang von Museen in Mecklenburg-Vorpommern mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten soll untersucht werden. Ein entsprechendes Projekt des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg werde vorbereitet und durch den Museumsverband des Landes unterstützt, sagte ein Verbandssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Stichproben in den Museen in Mecklenburg-Vorpommern hätten ergeben, dass mindestens 5000 Fotografien und Objekte in den verschiedenen Häusern einen kolonialen Kontext haben.

Die Gründe dafür seien vielschichtig, zum einen seien Objekte durch "Sammelwut" in die Museen gekommen, durch den Wunsch nach einer grundlegenden Klassifikation der Welt im 19. Jahrhundert und der gezielten Suche nach naturkundlichen oder kulturgeschichtlichen Artefakten, Präparaten oder menschlichen Überresten. Aber auch Souvenirs, Importe von Kolonialwaren aller Art, Trophäen, Waffen oder Militaria seien in die Sammlungen gekommen.

Auf seiner Frühjahrstagung habe der Verband bereits über den Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten gesprochen. Die Teilnehmer hätten sich offen gezeigt für eine tiefergehende Analyse. Dafür seien nun fachliche Expertise und Provenienzforschung nötig.

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