Schwerin.

CDU-Landeschef Michael Sack ist mit der Tourismuspolitik der SPD-CDU-Landesregierung scharf ins Gericht gegangen. "Ich halte es für einen schweren Fehler, dass das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor auf totale Abschottung setzt, während das Tourismusland Schleswig-Holstein bereits mit gesetzten Segeln der Tourismussaison entgegenfährt", sagte Sack am Freitag.

Auch die von CDU-Wirtschaftsminister Harry Glawe präferierten Modellregionen für touristische Öffnungen lehne er ab. "Mir will auch nicht einleuchten, welche exklusiven Erkenntnisse sich Mecklenburg-Vorpommern noch von touristischen Testregionen erhofft." Die Landräte aus Schleswig-Holstein würden garantiert gerne Auskunft darüber geben, unter welchen Bedingungen Tourismus unter nach wie vor pandemischen Bedingungen funktionieren kann. "Insofern halte ich die zaghaften Debatten über Testurlaub in Mecklenburg-Vorpommern zu Pfingsten auch für reichlich mutlos."

Testregionen wären möglicherweise vor drei Wochen eine sinnvolle Idee gewesen. Nun laufe aber die Zeit dafür ab. Sack befürchtete zudem, dass durch das frühzeitige Anfahren des Tourismus im Nachbarland eine Fachkräfteabwanderung aus den touristischen Zentren Mecklenburg-Vorpommerns einsetze.

Es gebe in Mecklenburg-Vorpommern bereits kluge Konzepte, die hygienisch einwandfreien, ungefährlichen Tourismus ermöglichen, sagte Sack. Tourismus und Gastronomie könnten auf einen großen Erfahrungsschatz aus dem vergangenen Jahr zurückgreifen. "Ich plädiere mit Nachdruck dafür, kurzfristig über die Verwirklichung dieser Konzepte zu sprechen."

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