Lobbe.

Knapp sechs Monate nach einem Hotelbrand mit Millionenschaden auf der Insel Rügen ist die Brandursache geklärt - trotzdem könnte das Ganze ohne strafrechtliche Folgen bleiben. Wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft am Montag erklärte, hatte der Tatverdächtige - ein Angestellter des Hotels - wohl auf Anweisung dort Efeu an der Fassade mit offener Flamme bekämpft, was den Brand auslöste. Da der Mann dies noch nie vorher getan hatte, müsse nun "das Maß der individuellen Schuld bewertet werden."

Ein Ergebnis könne sein, dass das Verfahren wegen "geringer Schuld" auch eingestellt wird. Mögliche Ansprüche - etwa auf Schadensersatz - müssten dann in einem zivilrechtlichen Verfahren geklärt werden. Das Strandhotel in Lobbe hatte 30 Zimmer auf drei Etagen und brannte aus. Zur Brandzeit Anfang November waren keine Gäste im Gebäude. Eine Mitarbeiterin hatte sich knapp retten können. Bisher wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt.

Sieben Feuerwehren rückten damals an und verhinderten, dass der Brand nicht auf die Nachbargebäude mit Ferienwohnungen übergriff. Unklar ist nach Angaben der Gemeinde bisher, ob und in welcher Form das Haus wieder aufgebaut wird. Die Betreiber der Anlage wollten sich dazu nicht äußern.

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