Berlin.

Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt laut einem Medienbericht gegen mehrere bayerische Polizisten im Zusammenhang mit Übungen auf einem Schießplatz in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Die Ermittlungen gegen die Spezialkräfte-Polizisten stünden auch im Zusammenhang mit Munitionsverlusten, berichtet die Zeitung "Welt am Sonntag". Der Schießplatz-Betreiber gehört demnach zum Umfeld der rechtsextremen Gruppierung "Nordkreuz".

Die Generalstaatsanwaltschaft in München bestätigte die Ermittlungen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man aber keine näheren Auskünfte zu der Zahl der Beschuldigten und den konkreten Vorwürfe geben, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Klaus Ruhland am Sonntag. Das bayerische Innenministerium erklärte, dass die internen Ermittler des Landeskriminalamtes bereits eingeschaltet seien. "Wir erwarten eine möglichst schnelle und vor allem gründliche Klärung der im Raum stehenden Vorwürfe", sagte ein Sprecher.

Ende März war bekannt geworden, dass ein mobiles Einsatzkommando des Landeskriminalamts Sachsen 2018 ohne Erlaubnis an einem Schießtraining auf einem privaten Schießplatz in Güstrow teilgenommen hatte und dafür mit mindestens 7000 Schuss Munition aus den Beständen des LKA bezahlte. Der Kommandeur und drei Schießausbilder gelten als Hauptbeschuldigte und wurden vom Dienst suspendiert. Die anderen 13 Beamten teilte man der Polizeidirektion Dresden zu.

Bei den Ermittlungen will man auch überprüfen, ob es Kontakte zur rechten Szene gab, hieß es. Im Fokus steht dabei die Gruppierung "Nordkreuz", die vom Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern als rechtsextrem eingestuft wird.

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