Warschau.

In der polnischen Hafenstadt Swinemünde (Świnoujście) hat der Bau eines Autotunnels unter der Swine begonnen. "Unser Traum ist eine starke Küstenregion, die nicht nur ein Fenster zur Welt bildet, sondern Polen integriert und unsere Entwicklungschancen stärkt", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Freitag, bevor sich die Tunnelbohrmaschine auf der Usedomer Seite in Bewegung setzte.

Swinemünde wird von der Swine geteilt, einem Meeresarm der Ostsee, der zwischen den Inseln Usedom und Wollin verläuft und das Stettiner Haff mit dem Meer verbindet. Der Tunnel soll die beiden Inseln verbinden und damit auch die auf ihnen gelegenen Stadtteile. Bislang müssen Autofahrer und Fußgänger noch mit der Fähre übersetzen. Swinemündes Bürgermeister Janusz Zmurkewicz sagte, bereits im Sommer 2023 würden Autos durch den Tunnel fahren können.

Die riesige Tunnelbohrmaschine kommt maximal sechs Zentimeter pro Minute voran. Insgesamt wird der Tunnel eine Länge von knapp 1,8 Kilometern haben, was ihn nach Angaben der Stadtverwaltung zum längsten Bauwerk dieser Art in Polen machen wird. Die Kosten betragen umgerechnet 209 Millionen Euro. Davon übernimmt die EU 85 Prozent, der Rest stammt aus dem Haushalt der Stadt Swinemünde.

Auf der deutschen Seite von Usedom gibt es Bedenken, dass der Tunnel zu einer noch höheren Verkehrsbelastung der Insel führen könnte.

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