Güstrow. Am 26. September werden in Bund und Land die politischen Karten neu gemischt. Die Wahlen für den Bundestag und den Schweriner Landtag stehen an. Die CDU möchte ein gewichtiges Wort mitsprechen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor sieht seine Partei in Mecklenburg-Vorpommern bei den im Herbst anstehenden Bundestagswahlen klar im Vorteil. "Unser Anspruch muss sein, dass wir alle sechs Wahlkreise gewinnen", sagte Amthor am Freitag der Deutschen Presse-Agentur vor der Vertreterversammlung der Landes-CDU am Samstag in Güstrow. Dort werden rund 150 Parteimitglieder die Landeslisten für die Bundestags- und Landtagswahl bestimmen. Trotz jüngster Umfragen, die bei der Landtagswahl die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Vorteil sehen, rechnet er sich gute Chancen für die Christdemokraten aus: "Wir spielen auch im Land nicht auf Platz, sondern auf Sieg."

Aus den Bundestagswahlen 2017 war die CDU mit 33,1 Prozent als stärkste Partei hervorgegangen, gefolgt von der AfD (18,6), Linke (17,8) und SPD (15,1). Die Landtagswahl 2016 hatte dagegen die SPD mit 30,6 Prozent gewonnen, vor der AfD (20,8) und CDU (19,0).

Amthor soll nach Willen der CDU-Landesgruppe im Bundestag und mehrerer Kreisverbände für die Bundestagswahl auf Listenplatz eins kandidieren. "Ich freue mich über den breiten Rückhalt aus allen Teilen des Landes", betonte der 28-Jährige, der nach einer Lobbyismus-Affäre im Vorjahr seine Kandidatur für den Landesvorsitz zugunsten des Landrats von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, zurückgezogen hatte. Sack wird die Liste zur Landtagswahl anführen.

Im Wahlkampf werde die Corona-Pandemie das alles überlagernde Thema sein, ist Amthor überzeugt. Trotzdem werde es eine Richtungswahl für MV und den Bund sein. Es gehe darum, eine bürgerliche Regierung zu haben oder den Weg in eine linke Republik einzuschlagen. Dann gebe es Bevormundung, Tempolimit 130, Diskussion über Bauverbot von Einfamilienhäusern sowie gigantische Ansätze von Enteignungen. Beim Klimaschutz sehe die CDU eher die globalen Dimensionen und wolle nicht mit einem kleinklein von Verboten agieren, sagte Amthor.

Die momentane Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) in der Corona-Politik sei keine Belastung im Wahlkampf. "Ich sehe es nicht als Malus, wenn man in Zeiten der Krise Verantwortung übernimmt, Lösungen bringt und nicht nur mit klugen Tipps an der Seitenlinie steht."

© dpa-infocom, dpa:210305-99-703017/2