Schwerin. Die Öffnung der Schulen soll mit wesentlich mehr Corona-Tests für die Lehrer begleitet werden. Die Kinder sollen erst einmal nicht einbezogen werden. Unterdessen ist im Landkreis Rostock offen, ob die Jüngeren weiter in Präsenz unterrichtet werden können.

Nachdem seit Mittwoch an den ersten Schulen wieder verpflichtender Präsenzunterricht stattfindet, weitet das Bildungsministerium die Corona-Testangebote für die Lehrer aus. So können sich alle Grundschullehrer vom 1. bis 26. März wöchentlich einem Antigen-Schnelltest unterziehen, wie das Bildungsministerium am Donnerstag in Schwerin mitteilte. Die Tests würden in den Schulen durch Hilfsorganisationen wie das Deutsches Rotes Kreuz, den Arbeiter Samariter Bund, die Malteser oder Johanniter vorgenommen. Die Koordination übernehme die Johanniter-Unfallhilfe, mit der das Bildungsministerium einen entsprechenden Vertrag geschlossen habe.

Außerdem könnten alle Lehrer und Schulmitarbeiter bis zum 31. März wöchentlich einen PCR-Test bekommen. Bisher sei dies alle 14 Tage möglich gewesen. Für den PCR-Test müssten die Beschäftigten zum Hausarzt oder zu einem HNO-Arzt gehen. Die Kosten könnten die Ärzte über die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern beim Land abrechnen. Diese Tests, die seit Schuljahresbeginn im August 2020 angeboten werden, sind nach Auskunft eines Ministeriumssprechers bislang allerdings nur verhalten angenommen worden. Rund 7200 Tests seien beim Land abgerechnet worden. Theoretisch möglich waren etwa 150 000.

Außerdem kündigte das Ministerium an, "in Kürze" Corona-Selbsttests an allen Schulen anbieten zu wollen. Ein Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt. Die Tests seien für die Lehrer gedacht, nicht für die Schüler, erläuterte der Ministeriumssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten drei Corona-Schnelltests zum Selbstgebrauch hatten am Mittwoch eine Sonderzulassung in Deutschland bekommen. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) appellierte an die Schulbeschäftigten, die neuen Testangebote wahrzunehmen.

Im Landkreis Rostock geht der Unterricht bis Klasse sechs vorerst normal weiter, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch den Warnwert von 50 überschritten hatte. Erst wenn die Inzidenz an fünf Kalendertagen hintereinander 50 erreicht oder überschreitet, wird die Präsenzpflicht aufgehoben, erklärte der Ministeriumssprecher. Die Inzidenz beschreibt die Zahl der neuen Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.

Nach wochenlangem Homeschooling durften am Mittwoch zunächst in drei Regionen des Landes die Schulen bis Klasse sechs wieder regulär öffnen. Der Schulbesuch für diese Klassenstufen sowie für die Abschlussklassen ist in den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Rügen sowie in der Hansestadt Rostock seither wieder Pflicht. Im Rest des Landes bleibt die Präsenzpflicht aufgehoben. Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ist laut Bildungsministerium in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt erst dann möglich, wenn der Inzidenzwert zehn Tage lang den Wert von 50 unterschreitet.

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