Neustrelitz.

Die Residenzstadt Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) treibt die Planungen für den Neubau des Schlossturms voran. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, wurde jetzt der Entwurf für das höchste Bauwerk der Stadt erstmals vorgestellt. Nun sollen mit Bund und Land die Fördermöglichkeiten genauer ausgelotet und mit einem Beirat die Nutzung des Turms erörtert werden. Das 51 Meter hohe Bauwerk am Schlosspark soll in historischer äußerer Gestalt neu entstehen.

Die Baukosten werden auf 6,5 bis 7 Millionen Euro geschätzt. Das Land hatte nach der Beilegung des Streits um die Gestaltung des Schlossberg-Areals mit Schlosskeller die Förderung von drei Millionen Euro 2019 zugesagt. Nach Angaben von Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) soll es zur Finanzierung auch eine "Fördergeberkonferenz" geben.

Das Neustrelitzer Schloss war das Zentrum des einstigen Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz. Es war bei einem Brand im April 1945 stark zerstört und auf Weisung der SED-Führung 1949 endgültig abgerissen worden. Fachleute erhoffen sich vom Turmbau die Wiederherstellung des architektonischen Gleichgewichts der denkmalgeschützten Residenzstadt.

Seit Kriegsende 1945 liegt auch der Schlosskeller am Park brach. Er soll beräumt und mit einer Betondecke überspannt werden. Das Land ist als Rechtsnachfolger des früheren Großherzogtums Eigentümer vieler ehemals im Adelsbesitz befindlicher Gebäude und Immobilien in Neustrelitz.

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