Schwerin.

Die Reise von drei Löwen-Schwestern aus dem Londoner Zoo nach Schwerin entwickelt sich durch den Brexit zu einem Nervenkrieg. Um Bürokratie wegen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union zu vermeiden, sollten "Rubi", "Heidi" und "Indi" noch im Dezember in den Schweriner Zoo gebracht werden, der eine neue Zucht aufbauen will. Das scheiterte an der Corona-Pandemie.

Nachdem in den letzten Wochen bürokratische Unklarheiten aufgrund des Brexits geklärt und notwendige Papiere und Dokumente ausgefertigt wurden, tut sich jetzt ein neues Problem auf, wie Zoosprecherin Christina Mäder am Freitag berichtete. "Die Einfuhr an der französischen Grenze ist noch nicht final geklärt." In den nächsten Tagen müsse deshalb entschieden werden, ob die Einreise der drei Raubtiere vielleicht sogar per Flugzeug erfolgen müsse. Am 31. Dezember 2020 endete die Übergangsphase für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU.

Unterdessen ist Löwenkaters "Shapur" aus dem französischen Mulhouse im Schweriner Zoo eingetroffen, dem die Rolle des männlichen Liebhabers im künftigen neuen Rudel zugedacht ist. Er habe die 1000 Kilometer weite Reise gut überstanden und sei am Donnerstagabend wohlbehalten angekommen, hieß es. Wenn das internationale Löwenrudel dann irgendwann einmal komplett sein sollte, hofft der Schweriner Zoo auf Nachwuchs. Der letzte Schweriner Löwe "Heinrich" war 2015 im hohen Alter gestorben. Zu Ostern soll die neue Löwenanlage im Schweriner Zoo eröffnet werden.

© dpa-infocom, dpa:210212-99-412008/2