Schwerin.

Ex-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) soll heute als Zeuge im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags zu den Umtrieben der rechtsterroristischen NSU-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern aussagen. Im Anschluss daran sollen drei Mitarbeiter des Landesverfassungsschutzes vernommen werden. Aus Geheimhaltungsgründen müssen Beobachter den Saal dann verlassen. Sie können die Vernehmungen der Geheimdienstler nur akustisch aus einem benachbarten Raum verfolgen.

Die Ausschussmitglieder erhoffen sich von den Zeugenvernehmungen vor allem Erkenntnisse zur Arbeitsweise der Sicherheitsbehörden in MV sowie weitergehende Informationen zur rechtsextremen Szene-Postille "Der Weisse Wolf". Dort fand sich bereits im Jahr 2002 ein Dank an den NSU. Es ist die erste öffentlich bekannte Erwähnung der Terrorgruppe, die in Deutschland zehn Morde begangen hat und erst 2011 aufflog.

Das Magazin lag laut einer Zeugenaussage des früheren Chefs des Bundesverfassungsschutzes, Heinz Fromm, dem Landesverfassungsschutz 2002 vor. Passiert ist aber nichts.

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