Schwerin. Noch ist keine Lockerung des Lockdowns in Sicht, es wird im Gegenteil gerade über einer Verschärfung diskutiert. Die Wirtschaft denkt dennoch schon an die Zeit danach und welche Hilfen dann nötig sein werden.

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hält eine längerfristige Unterstützung der vom Lockdown betroffenen Branchen für notwendig. "Wenn die Infektionszahlen zurückgehen, wonach es momentan allerdings noch nicht aussieht, rechne ich zunächst mit Teilöffnungen etwa im Gastgewerbe", sagte der Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach der Deutschen Presse-Agentur. Wenn ein Gastwirt oder Hotelier nur einen Teil seiner Plätze oder Betten belegen dürfe, habe er trotzdem oft die vollen Kosten, so dass solch eine Teilöffnung in vielen Fällen nicht wirtschaftlich sein dürfte. "Da muss es dann auch noch Hilfen geben", forderte Eisenach. Die neuen Unterstützungsangebote des Landes, die die Bundeshilfen ergänzen sollen, gehen laut Eisenach in die richtige Richtung. Als Beispiel nannte er die Präsenzprämie für den Einzelhandel in Höhe von 5000 Euro. Damit könnten stationäre Händler teilweise Online-Konzepte anschieben, um konkurrenzfähiger zum Internethandel zu werden, sagte er. Idealerweise müssten davon aber alle profitieren und nicht nur die Geschäfte mit schweren Umsatzeinbußen.

Es komme weiterhin vor allem darauf an, die Hilfen rasch zu den Unternehmern zu bringen, betonte Eisenbach. Er begrüßte, dass es bei den November- und Dezemberhilfen nun endlich schneller gehe. Ein Problem sei die Antragstellung vieler Hilfsprogramme über die Steuerberater, die kaum hinterherkämen und gerade jetzt auch noch andere Aufgaben wie Jahresabschlüsse zu erledigen hätten.