Rostock. Die Corona-Pandemie hat der weltweiten Wirtschaft einen ordentlichen Schlag versetzt. Auch die Schifffahrt ist davon betroffen. Der Überseehafen Rostock hat die Krise dagegen bislang recht gut überstanden.

Der Überseehafen Rostock hat trotz der weltweiten Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nur einen leichten Rückgang um zwei Prozent beim Umschlag hinnehmen müssen. Insgesamt seien 25,1 Millionen Tonnen Fracht, 600 000 Tonnen weniger als 2019, über die Kaikanten gegangen, teilte der Hafen am Freitag mit. Rückgänge habe es im RoRo-Verkehr gegeben, also der Ladung auf transportierten Lastwagen. Diese Rückgänge seien jedoch durch Umschlagsteigerungen bei Schüttgütern fast vollständig kompensiert worden, die um rund 14 Prozent zugenommen haben. Dies habe insbesondere an der Exportsteigerung bei Weizen gelegen.

Massive Rückgänge wurden pandemiebedingt auf den Fährlinien registriert. "Mit 1,37 Millionen Passagieren auf den Fährlinien nach Nordeuropa konnte nur etwas mehr als die Hälfte der Vorjahreszahl erreicht werden", teilten die beiden Hafen-Geschäftsführer Gernot Tesch und Jens Scharner mit.

Noch heftigere Auswirkungen habe die Pandemie bei der Kreuzfahrtschifffahrt gezeigt. Im Kreuzfahrthafen Warnemünde habe es nur einen Anlauf eines Passagierschiffes mit 200 Reisenden gegeben. "Avisiert waren 207 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 600 000 Passagieren", sagte Scharner. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Kreuzfahrttourismus in Warnemünde und der Ostsee im zweiten Quartal dieses Jahres wieder starten kann.

Wie Scharner weiter berichtete, soll noch in diesem Jahr mit der seit Jahren geforderten Vertiefung des Rostocker Seekanals begonnen werden. "Seit mehr als zehn Jahren hatten sich Mitglieder des Bundes- und Landestages, die maritime Wirtschaft und das Wasser- und Schifffahrtsamt Ostsee für diese wettbewerbsverbessernde Maßnahme für den Überseehafen Rostock eingesetzt." Ende November 2020 habe der Bundestag dann die Mittel für die Vertiefung des Kanals von 14,5 auf 16,50 Meter zur Verfügung. Früheren Angaben zufolge werde mit Kosten von mehr als 100 Millionen Euro gerechnet.