Schwerin. Problem bleiben Keyless-Systeme für Autos. Welche Autos am häufigsten gestohlen werden, wie die Diebe vorgehen.

Die Bequemlichkeit moderner Fahrzeugelektronik hat nach Angaben der Polizei auch ihre Tücken. So würden Autodiebe mit Hilfe spezieller Geräte das Signal von Autoschlüsseln abfangen, verstärken und sich damit Zugang zu den vor den Wohnhäusern geparkten Fahrzeugen verschaffen. Fahrzeugschlüssel für sogenannte "Keyless-go"-Systeme, bei denen das Auto entriegelt und startbereit gemacht wird, sobald der Schlüssel in der Nähe ist, sollten daher nicht einfach hinter der Wohnungstür deponiert werden, mahnte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes in Rampe bei Schwerin. Schutz böten etwa ein Schlüsseltresor aus Metall oder eine spezielle Sicherheitsfolie für die Schlüsseltasche.

Ungeachtet der kriminellen Energie von Autodieben habe die technische Entwicklung im Fahrzeugbau insgesamt aber maßgeblich dazu beigetragen, dass Diebe immer seltener zum Erfolg kommen. Auch 2020 habe der seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern registrierte Trend rückläufiger Autodiebstähle angehalten, erklärte die Behördensprecherin, ohne aber schon Zahlen zu nennen. Der jüngsten Kriminalitätsstatistik zufolge waren 2019 landesweit 424 Autos gestohlen worden. Im Jahr 2011 waren es mit 1363 noch etwa dreimal so viele gewesen. Seither sanken die Zahlen deutlich.

Autodiebstahl: Problem Keyless-Systeme

Nach ersten Schätzungen des Landeskriminalamtes hat auch die Schadenssumme, die durch Autodiebstähle entstand, abgenommen. Zudem sei die Aufklärungsquote leicht gestiegen, sodass Autobesitzer ihre Fahrzeuge zum Teil auch zurückbekommen konnten.

Hoch in der Gunst der Diebe würden nach wie vor Modelle der Marke Volkswagen stehen, dicht gefolgt von Autos der Hersteller Mercedes Benz und Audi. Vergleichsweise häufig hätten Autodiebe im Jahr 2020 in der Hansestadt Rostock zugeschlagen. In einigen Fällen habe sich zudem bestätigt, dass Mecklenburg-Vorpommern Transitland für gestohlene hochwertige Fahrzeuge sei. Diese Autos seien in westlich gelegenen Bundesländern entwendet worden und sollten nach Osteuropa gebracht werden. Die Täter gingen oft äußerst professionell und arbeitsteilig vor, hieß es. Das gelte auch für den Diebstahl von Fahrzeugteilen wie Katalysatoren, Airbags und Navigationssystemen.