Schwerin. Fischer aus Mecklenburg-Vorpommern können aufatmen: Sie erhalten auch im kommenden Jahr Erstattungen für Fangausfälle durch Robben.

Fangausfälle durch Kegelrobben werden den Fischern in Mecklenburg-Vorpommern auch im kommenden Jahr vom Staat ersetzt. Zudem werde das Meldeverfahren für Schäden an den Netzen vereinfacht, teilte das Schweriner Agrarministerium am Montag mit.

Ersetzt werden könnten bis zu 80 Prozent der nachgewiesenen Fraß- und Netzschäden in der Stellnetzfischerei der Küstengewässer des Landes. Das Geld komme aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) und vom Land Mecklenburg-Vorpommern.

Seit Rückkehr der Kegelrobben häufen sich die Beschwerden

Seit der Rückkehr der Kegelrobben in die Küstengewässer der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern mehren sich die Beschwerden von Fischern über die Raubtiere. Sie fressen Fische aus den Netzen und beschädigen dabei die Stellnetze.

Das Institut für Fisch und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern hat dem Ministerium zufolge von März 2018 bis September 2020 die Schäden durch Kegelrobben in der Heringsfischerei im Greifswalder Bodden untersucht und einen Ausfall von drei bis sechs Prozent der Fangmenge festgestellt. Die Totalverluste an Stellnetzen betrugen demnach drei Prozent.

Schätzung: In der gesamten Ostsee rund 35.000 Exemplare

Kegelrobben sind eine in Deutschland besonders geschützte Art. Die Meeressäuger werden bis zu 300 Kilogramm schwer und sind damit die größten heimischen Raubtiere. Schätzungen zufolge gibt es in der gesamten Ostsee rund 35.000 Exemplare.