Demmin. Freude zu bereiten ist sein selbstgewählter Job. In dieser Woche fährt Siegfried Logall zum letzten Mal mit Adventsgeschenken nach Polen.

Der Verein Junge Europäer startet am Donnerstag ein letztes Mal einen Hilfstransport unter dem Vorsitz des Vereinsgründers Siegfried Logall. Ein Transporter bringe mit einer Sondergenehmigung Geschenke für bedürftige Kinder nach Stettin (Szczecin), sagte der 68-Jährige. Zum Jahresende übergibt Logall, der 2011 den Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhielt, sein Amt an einen Lehrer der Pestalozzi-Europa-Schule in Demmin.

Trotz der Corona-Pandemie haben es die Jungen Europäer geschafft, in diesem Jahr drei Hilfstransporte auf die Beine zu stellen. Dafür seien Ausnahmegenehmigungen erteilt worden. Mit dem letzten gingen Geschenktüten mit Spielzeug und Süßigkeiten an eine Klinik für krebskranke Kinder sowie an Schulen in Stettin. Insgesamt habe er mit Unterstützung seiner Frau wieder 1000 Geschenktüten für die Adventsaktion gepackt. Davon profitierten auch zwei Kitas in Brunn in der Mecklenburgischen Seenplatte und die Kinderklinik in Neubrandenburg.

Bekannt wurde der Verein vor allem durch Hilfstransporte nach Litauen, wo er in den Städten Kursenai und Siauliai zwei Kinderkrankenhäuser und Sozialstationen mit Sachspenden unterstützt, um die er bei Unternehmen bittet. Auch in diesem Jahr hatten die Jungen Europäer per Luftfracht medizinische Geräte wie elektronische Fieberthermometer und Blutdruckmesser, aber auch Winterbekleidung zur Kinderklinik in Kursenai geschickt. Zu der Stadt unterhält der Verein seit Jahren freundschaftliche Beziehungen.

Die Hilfen seien möglich, obwohl die Spendenbereitschaft Logall zufolge in diesem Jahr um 80 Prozent gesunken ist. Eine größere Geldsumme habe der Verein wie in den Vorjahren von einem Rostocker Spender erhalten. Einige Hersteller stellten Spielzeug zur Verfügung, darunter Puppen aus Bayern sowie Bekleidung.