Tribsees. Mit Abseilaktionen haben Bahnbefürworter am Freitag bundesweit an Autobahnen protestiert. Bei Tribsees seilte sich eine Frau von einer Brücke ab.

Wegen der Abseilaktion einer Autobahngegnerin von einer Brücke über die A20 ist die Strecke am Freitagmorgen für kurze Zeit halbseitig gesperrt worden. Eine 31-Jährige seilte sich von einer Brücke der Landesstraße 19 bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) ab, wie die Polizei mitteilte. Auf der Brücke protestierten vier weitere Frauen und ein Mann für eine andere Verkehrspolitik. "Hier könnte ein Bahnhof sein - nachhaltige Mobilität für MV", hieß es auf einem Transparent. Die Polizei löste die Protestaktion der sechs Personen im Alter zwischen 21 und 31 Jahren auf. Bundesweit gab es ähnliche Proteste.

Die 31-Jährige wurde laut Polizei mit Unterstützung von Freiwilliger Feuerwehr und Rettungsdienst am Seil gesichert und von der Fahrbahn geleitet. Sie wurde in ein Krankenhaus eingewiesen, aber wieder entlassen. Die Autobahn war für etwa 20 Minuten in Fahrtrichtung Lübeck halbseitig gesperrt. Der Verkehr wurde vorbeigeleitet.

Die Protestierenden gaben an, sie wollten mit der Aktion Druck auf die Landesregierung ausüben und gesellschaftliche Diskurse anregen. Sie forderten eine sofortige Verkehrswende und den Schienenausbau in Mecklenburg-Vorpommern sowie ein Ende der Rodungen im Dannenröder Wald in Hessen für einen Autobahnausbau.