Rostock. Auf dem Grund der Ostsee lagern noch riesige Mengen von Hinterlassenschaften aus den Weltkriegen. Immer werden neue Fundstellen entdeckt. Die zwei im Oktober gefundenen Minen werden gewiss nicht die letzten gewesen sein.

Die erste der beiden im Oktober gefundenen britischen Grundminen in der Kadetrinnne nördlich von Rostock ist erfolgreich gesprengt worden. Es seien allerdings wegen des starken Windes und des hohen Wellengangs erschwerte Bedingungen gewesen, sagte der Chef des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee, Stefan Grammann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Diese Widrigkeiten hätten auch den Tauchern auf dem Einsatzboot zu schaffen gemacht. Auch wenn alles sehr viel länger als geplant gedauert habe, sei es letztlich aber gelungen, den Sprengsatz an die mit rund 325 Kilogramm Sprengstoff gefüllte Mine anzubringen und sie zu zerstören, sagte Grammann. Die Höhe der Wasserfontäne schätzte er auf 25 bis 30 Meter.

Zuvor sei zur Schalldämpfung ein Blasenschleier um den Sprengkörper gelegt und nach einer letzten Prüfung der Verkehrslage sei dann gezündet worden. Für Freitag ist nun die Sprengung der zweiten, mit 425 Kilo Explosivstoff gefüllten Mine vorgesehen. Eine Alternative zur Sprengung gebe es nicht.

Um die Fundstellen wurde für die Schifffahrt ein Sicherheitsradius von mehr als 700 Metern eingerichtet. Die Kadetrinne zählt zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen der Erde. Diese Art von Minen, die mit einer magnetischen Induktionszündung ausgestattet sind, waren von 1941 an von der britischen Luftwaffe in sogenannten maritimen Zwangswegen eingesetzt worden.