Heringsdorf/Anklam.

Im Zuge der Corona-Einschränkungen sind in diesem Jahr auf der Insel Usedom bisher rund 70 Prozent weniger Fahrräder als 2019 gestohlen worden. Wie eine Polizeisprecherin am Montag in Anklam erklärte, kamen in den ersten neun Monaten 173 Räder im Wert von rund 280 000 Euro weg. Etwa die Hälfte des Schadens entfalle auf 54 gestohlene E-Bikes. Die Ostseeinsel in Vorpommern-Greifswald mit ihrer direkten Grenze zu Osteuropa gilt landesweit als Hochburg für den Diebstahl von Elektrorädern und Fahrradträgern, die von den Anhängerkupplungen der Autos abmontiert und entwendet werden.

Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 581 Räder im Wert von rund 900 000 Euro verschwunden. Das ist knapp die Hälfte des Schadens, den Raddiebe in der gesamten Osthälfte Mecklenburg-Vorpommerns im Jahr anrichten. Auch hier entfielen mit rund 450 000 Euro die Hälfte des Schadens auf E-Bikes, von denen 176 wegkamen. Bei Radträgern sei der Rückgang nicht so stark gewesen: Bis Oktober 2020 wurden auf Usedom 41 Fahrradträger entwendet, im gleichen Zeitraum 2019 waren es 68 Radträger.

Wegen der Corona-Pandemie waren von März bis Ende Mai keine Urlauber im Land. Dazu kam eine starke Polizeipräsenz, wie die Sprecherin sagte. Schwerpunkt der Diebstähle sind die Ostsee-Urlauberorte. Häufig sind laut Polizei professionelle Banden dafür verantwortlich. 2020 war es vereinzelt auch an der Seenplatte und auf der bei Radlern beliebten Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zu E-Bike-Diebstählen gekommen.