Greifswald.

Nach der Verschiebung des CDU-Bundesparteitages mit Vorstandswahlen erwartet die CDU Mecklenburg-Vorpommern, dass die Bundesspitze jetzt rasch handelt. Das Wichtigste für die Partei sei, dass zügig entschieden wird, sagte CDU-Landeschef Michael Sack am Freitag in Greifswald. Dazu müsse es keinen Parteitag in der bisherigen Form geben. "Einen Präsenzparteitag kann keiner mehr vertreten", meinte Sack mit Blick auf die Corona-Pandemie-Entwicklung. Dieses Zeitfenster sei vorüber.

Sack ist Landrat im Kreis Vorpommern-Greifswald, der am Mittwoch als erster Landkreis im Nordosten die kritische Wochenmarke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner überschritten hatte. Das Infektionsgeschehen sei hochdynamisch und werde noch lange anhalten, sagte er.

Wer Bundesvorsitzender werden soll, dazu wollte sich der 47-jährige CDU-Politiker nicht festlegen. Für eine digitale Abstimmung bräuchte man eine Verfassungsänderung, sagte Sack. Ob man das so schnell hinbekommt, sei fraglich. Eine Briefwahl, wie sie andere Verbände ins Spiel gebracht hatten, wäre rechtlich zulässig, würde aber lange dauern.

Der CDU-Bundesvorstand hatte wegen der Ausbreitung des Coronavirus eine Verschiebung des Parteitags beschlossen. Für den Vorsitz bewerben sich der Außenexperte Norbert Röttgen, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der CDU-Wirtschaftsexperte und frühere Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Friedrich Merz. Merz hatte die Verschiebung heftig kritisiert.