Rostock. Als einer der wichtigsten Gründe, warum die Corona-Pandemie bis vor kurzem einigermaßen glimpflich in Deutschland verlaufen ist, gilt die konsequente Kontaktnachverfolgung bei Infektionen. Das soll auch in Mecklenburg-Vorpommern in Zeiten des Teil-Lockdowns so bleiben.

Um den Kontrollverlust in der Corona-Pandemie zu verhindern, setzen die Gesundheitsbehörden in den Ländern auf das konsequente Nachverfolgen von Kontakten bei infizierten Personen. Doch der Aufwand der Telefonrecherche ist so groß, dass die Gesundheitsämter in den Kreisen und kreisfreien Städten auf externe Unterstützung zurückgreifen.

Es könnten etwa Bundeswehrangehörige angefordert, externe Honorarkräfte engagiert oder Mitarbeiter anderer Verwaltungsbereiche einbezogen werden, sagte die Sprecherin der Landeshauptstadt Schwerin, Michaela Christen. Aktuell würden vier Soldaten und vier Honorarkräfte das Amt unterstützen.

Einer der Soldaten beim Landkreis Vorpommern-Rügen ist Christian Bürger, der normalerweise im Fliegerhorst Laage seinen Dienst leistet. Nun sitzt er am Bürgertelefon, ist mit der Kontaktverfolgung beschäftigt und beantwortet Fragen. Es geht etwa um Sorgen um die eigene Gesundheit und die der Kinder. Es werden aber auch Fachfragen über die neuesten Entwicklungen in der Pandemie gestellt. Wie Sprecherin Stefanie Skock sagte, sind Soldaten bereits seit März 2020 mit den zwei mobilen Abstrichteams unterwegs.

Schon seit Wochen wird das Gesundheitsamt im Kreis Mecklenburgische Seenplatte mit Mitarbeitern aus anderen Verwaltungsbereichen aufgestockt. "Außerdem helfen 15 Soldaten der Bundeswehr", sagte Sprecherin Haidrun Pergande. Wenn diese Unterstützung nicht reichen sollte, werde der Verwaltungsstab weiteres Personal delegieren oder Hilfe anderer Behörden in Anspruch nehmen.

Wie der Sprecher der Hansestadt Rostock, Ulrich Kunze, betonte, werde gerade eine Gruppe von Mitarbeitern zusammengestellt, die bis ins Jahr 2021 mit der Kontaktverfolgung beschäftigt sein wird. Das seien zunächst Mitarbeiter aus anderen Ämtern, es sei aber Unterstützung bei der Bundeswehr angefordert worden. Trotz des Teil-Lockdowns werde an der konsequenten Rückverfolgung der Kontakte von Infizierten festgehalten.