Schwerin. Wer Menschen schwarz beschäftigt, Steuern hinterzieht oder Drogen anbaut, muss hohe Strafen zahlen, wenn er verurteilt wird. Davon gab es im vergangenen Jahr zahlreiche Fälle im Nordosten.

Von Schwarzarbeit auf dem Bau bis zu Hanfpflanzen auf dem Pferdehof: Die Staatsanwaltschaften Mecklenburg-Vorpommerns haben im vergangenen Jahr rund zehn Millionen Euro eingezogen, die bei Straftaten erlangt worden waren. In rund 1300 Fällen waren es 2019 insgesamt mehr als 9,7 Millionen Euro, wie Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) am Freitag in Schwerin mitteilte. 2018 waren es den Angaben zufolge rund 982 Fälle mit einem Volumen von sieben Millionen Euro.

"Straftaten dürfen sich nicht lohnen. Das gilt auch bei der Einziehung von Gegenständen und Vermögen, was Täter aus strafbaren Handlungen erlangt haben", sagte Hoffmeister. Durch gesetzliche Änderungen aus dem Jahr 2017 sei der Weg der Schadenswiedergutmachung einfacher, dies stärke den Opferschutz. Die gestiegenen Zahlen würden belegen, dass die Reform wirke.

Der größte Teil der Summe aus dem vergangenen Jahr - 4,3 Millionen Euro - ging an Sozialversicherungsträger, etwa an die Rentenversicherung. Etwa 2,9 Millionen Euro gingen zurück in die Staatskasse und 2,5 Millionen Euro an geschädigte Privatpersonen.

Die höchste Einzelsumme lag laut Generalstaatsanwältin Christine Busse bei 1,7 Millionen Euro. Auf Hiddensee und Rügen seien Bauarbeiter über einen längeren Zeitraum schwarz beschäftigt worden. Wie viele Bauarbeiter es genau waren, konnte sie zunächst nicht sagen.

Auf einem Pferdehof wurden demnach Hanfpflanzen im größeren Umfang angebaut, hier wurden 250 000 Euro fällig. In einem Fall in Stralsund ordnete das Gericht laut Busse wegen Vorteilsnahme eine Einziehung von 332 000 Euro an. Ein mittlerweile verurteilter Mann habe dort als Abteilungsleiter dafür gesorgt, dass mit einem bestimmten Unternehmer regelmäßig Reinigungs- und Mietverträge abgeschlossen wurden. Als Gegenleistung bekamen er und seine Frau Geld, außerdem habe er ein Auto zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt bekommen, wie Busse berichtete.