Torgelow.

Die angeschlagene Eisengießerei Torgelow GmbH (Vorpommern-Greifswald) und ihre Gläubiger wollen das Konzept zum Erhalt der EGT erst einen Monat später als bisher geplant vorlegen. Wie eine Sprecherin des zuständigen Amtsgerichtes Neubrandenburg am Freitag sagte, soll dieses Konzept nun am 1. November, statt wie bisher geplant am 1. Oktober, stehen. Derzeit seien alle Beteiligten in dem Zusammenhang - darunter auch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Auftraggeber - in "sehr aussichtsreichen Verhandlungen."

Die Traditions-Gießerei gilt als wichtiger industrieller Kern in Vorpommern. Sie hatte wegen langfristig zu erwartender Zahlungsschwierigkeiten im Juli "Insolvenz in Eigenverwaltung" beantragt. Die Produktion läuft aber weiter. Gründe waren unter anderem Probleme im Zuge der Corona-Pandemie mit wichtigen Geschäftspartnern im Ausland und die Brexit-Verhandlungen.

Die Löhne und Gehälter der rund 320 Mitarbeiter übernahm für drei Monate bis Ende September die Arbeitsagentur. Laut der Gießerei seien die Zahlungen aber weiter gesichert, wie die Sprecherin sagte. Nach Angaben von EGT-Geschäftsführer Peter Krumhoff entfallen etwa 80 Prozent des Umsatzes auf tonnenschwere Bauteile für Windkraftanlagen. Große Aufträge gab es für Großbritannien und die USA. Etwa "10 bis 15 Prozent" des Umsatzes entfielen auf Gussteile für große Motoren. Die Liquidität der Firma, deren Jahresumsatz mit rund 55 Millionen Euro angegeben wird, sei bis Ende 2020 gesichert. Nach Bekanntwerden der Insolvenzpläne hatten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) bei Besuchen in Torgelow Landeshilfen in Aussicht gestellt.