Schwerin/Weiskirchen.

Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Till Backhaus (SPD) hat auf der Agrarministerkonferenz ordnungsrechtliche Maßnahmen gegen die Umweltorganisation Greenpeace gefordert. Grund sind die Steinschüttungen von Greenpeace im Juli und August in Meeresschutzgebieten von Nord- und Ostsee. Greenpeace-Aktivisten, die am Donnerstag während der Agrarministerkonferenz im saarländischen Weiskirchen für Meeresschutz demonstrierten, legten den Ministern von Bund und Ländern einen fast zwei Tonnen schweren Findling vor die Tür. Der Granitstein trägt die Gravur "Auch Fische brauchen Schutzgebiete", wie Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack mitteilte.

Mit dem Versenken tonnenschwerer Felsbrocken in den Schutzgebieten Adlergrund vor Rügen und im Fehmarnbelt wollte Greenpeace den Meeresboden vor der Grundschleppnetzfischerei schützen. Fischer protestierten gegen die Aktion und forderten, die Steine wieder zu entfernen. Backhaus äußerte sich solidarisch mit den Fischern.

Greenpeace forderte die Umwelt- und Agrarminister auf, statt über Strafen für Greenpeace nachzudenken, Konzepte zu entwickeln, wie Nord- und Ostsee gerettet werden können. "Bundesfischereiministerin Julia Klöckner muss endlich dafür sorgen, dass ihr Ministerium die Blockade gegen Fischereiverbote in Schutzgebieten aufgibt", sagte Maack. Die Organisation habe bundesweit 50 000 Unterschriften für "echte Schutzgebiete" in Nord- und Ostsee gesammelt, die demnächst an das Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben werden sollen.