Anklam. Der Start in die Zuckerrübenkampagne war in diesem Jahr in Anklam etwas holprig. Nun läuft der Betrieb. 13 000 Tonnen Rüben können täglich verarbeitet werden.

Zehn Tage nach dem Beginn der Zuckerrübenverarbeitung in Anklam erreicht die Fabrik jetzt ihre volle Leistung. Der Start lief nicht ganz reibungslos, wie das zum niederländischen Konzern Cosun gehörende Unternehmen am Freitag mitteilte. So habe es bei einem Kessel technische Probleme mit der Luftzufuhr gegeben. Der Kessel habe erst nach der Reparatur am Donnerstag wieder in Betrieb genommen werden können. Nun könne die volle Kapazität von durchschnittlich 13 000 Tonnen Rüben pro Tag erreicht werden, sagte eine Sprecherin.

Der Zuckergehalt war nach ihren Worten anfangs mit einem Wert unter 15 Prozent enttäuschend. Er liege jetzt bei 16,6 Prozent. Prognosen sprechen jedoch noch von 18 Prozent.

Die Fabrik rechnet mit einem Rübenertrag von 73 Tonnen je Hektar und einem Zuckerertrag von 13,2 Tonnen je Hektar. Die Prognose basiert auf den Werten einer Proberodung im August. Demnach ist der Rübenertrag etwas geringer, der Zuckergehalt etwas höher als im Vorjahr. Das bedeute eine gleichbleibende Zuckerausbeute. Die einzige Zuckerfabrik Mecklenburg-Vorpommerns bezieht die Rüben von 340 Landwirtschaftsbetrieben mit 22 600 Hektar Anbaufläche im Osten des Landes und im Norden Brandenburgs.

In der 128 Tage dauernden Kampagne sollen rund 100 000 Tonnen Weißzucker produziert werden, außerdem 23 000 Tonnen Melasse und 35 000 Tonnen Schnitzelpellets. Darüber hinaus werden nach Firmenangaben mehr als 200 000 Tonnen Dicksaft für die spätere Zuckerproduktion eingelagert. Das Unternehmen stellt zudem ganzjährig Biomethan und Bioethanol her. Zu Beginn der Corona-Krise verkaufte die Fabrik kanisterweise Ethanol zur Herstellung von Desinfektionsmitteln an Apotheker.