Rostock. Wochenlang war es rund um das Coronavirus ruhig in Rostock. Nun ist es mit Macht wieder in der Hansestadt aufgetaucht.

An der Hundertwasser-Gesamtschule in Rostock-Lichtenhagen sind neun Schüler und drei Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Für knapp 800 Schüler und mehr als 80 Beschäftigte der Schule sei deshalb eine umfassende Quarantäne ausgesprochen worden, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Sie dürften sich nur noch im häuslichen Umfeld aufhalten. Aufgehoben werde die Isolierung erst nach einem zweimaligen Test mit negativem Ergebnis.

"Jetzt kommt es darauf an, schnell und wirkungsvoll zu sein. Das Virus ist unter uns und wir müssen sofort und umfassend dafür sorgen, dass es sich nicht weiter verbreiten kann", sagte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos). Die Mithilfe aller Betroffenen und deren Umfeld sei nötig. "Bitte bleiben Sie streng in der angeordneten Umgebung. Es geht um den Schutz aller", mahnte Madsen.

Zunächst war am Dienstag bei einer Lehrerin ein positiver Befund erstellt werden. Anschließend war die Schule am Mittwoch nach positiven Tests bei zwei weiteren Lehrern vorübergehend geschlossen worden. Die erste Vermutung, dass die Lehrerin das Virus in die Schule hineingetragen hat, scheinen sich nicht zu bestätigen, sagte Stadtsprecher Ulrich Kunze. Es werde davon ausgegangen, dass es aus der Schülerschaft stamme. Belastbare Details lägen aber nicht vor.

Die neun infizierten Schüler seien aus mehreren Klassenstufen, sagte Kunze. Die sei der Grund, dass die ganze Schule in Quarantäne geschickt worden sei. Details zur Übertragung müssten nun geklärt werden. Das Modell der Landesregierung zur Verhinderung von Übertragungen sieht vor, dass bei den älteren Schülern jeweils zwei aufeinanderfolgende Klassenstufen feste Gruppen bilden. Kontakte zu Mitschülern sind nur innerhalb einer Gruppe erlaubt.

Ein Krisenstab im Rathaus hat die Arbeit aufgenommen und koordiniere das weitere Vorgehen, wie Kunze weitere berichtete. Am Freitag soll das Bürgertelefon seine Arbeit wieder aufnehmen und Fragen Ratsuchender beantworten. Ratsuchende Eltern und Familienangehörige könnten ein digitales Merkblatt nutzen, das über Quarantäne-Regeln, Symptome und Ansprechpartner informiert.