Graal-Müritz. Die Aufregung in Mecklenburg-Vorpommern am vergangenen Freitag war groß, als zwei Schulen in Ludwigslust und Graal-Müritz nach positiven Corona-Tests geschlossen wurden. In Graal-Müritz war es falscher Alarm.

Für die Schüler der Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geht am Freitag (14. August) der Unterricht wieder weiter. Die Schule war vergangenen Freitag nach einem - wie sich nun herausgestellt hat - falsch-positiven Corona-Abstrichtest geschlossen worden. "Das Probenmaterial des Kindes war stark mit biologischem Material einer anderen Person verunreinigt, die tatsächlich Covid-19-positiv ist", teilte das Landratsamt des Kreises Rostock am Donnerstag mit.

Nach den nun erfolgten Negativtests des Kindes und der Kontaktpersonen könne eine Sars-CoV-2-Infektion des Schulkindes ausgeschlossen werden. Auch die Einschränkungen für den Hort entfallen. Insgesamt waren 127 Personen von der verhängten Quarantäne betroffen.

Zu den möglichen Hintergründen der Verunreinigung machte der Kreis am Donnerstag keine Angaben. Der Mitteilung von Mittwoch zufolge waren das Kind und die tatsächlich positive Person in der gleichen Arztpraxis abgestrichen worden.

Das rechtsmedizinische Institut der Unimedizin Rostock hatte bei der nachträglichen Untersuchung die Verunreinigung der Originalprobe des Schulkindes festgestellt. "Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler", sagte der Leiter der Abteilung für Tropenmedizin der Unimedizin Rostock, Emil Reisinger. Dabei betrachte er es als besser, wenn ein Test falsch-positiv ausfällt als falsch-negativ. Bei einem solchen Fall sei eine wesentlich größere Gefährdung zu erwarten.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden am Donnerstag fünf weitere Corona-Infektionen registriert. Damit stieg die Zahl der landesweit nachgewiesenen Fälle auf 959, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die neuen Fälle traten in den Kreisen Nordwestmecklenburg (3) und jeweils einer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und in Rostock auf. Die Zahl der Menschen, die im Nordosten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind, blieb bei 20. Als genesen gelten schätzungsweise 855 der Infizierten. In den vergangenen sieben Tagen wurden landesweit 49 Neuinfektionen gemeldet.

Nach der Corona-Infektion eines Kindes in einer Kita in Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sind die Tests an weiteren 25 Kindern und zwei Erzieherinnen negativ ausgefallen. Sie müssten aber vorerst weiter in Quarantäne bleiben und sich in der kommenden Woche erneut testen lassen, teilte ein Sprecher des Landkreises am Donnerstag mit. In der Kita war am Dienstag der Corona-Fall festgestellt worden. Das dort betreute Kind war positiv getestet worden. Die Kita bleibt aber geöffnet, da nur eine Gruppe betroffen ist, wie der Sprecher sagte.