Schwerin. Hitze im Nordosten: Einige Schüler freuen sich über hitzefrei, während sich Gastronomen und Hotelbetreiber auf einen Besucheransturm vorbereiten. Eine Ansteckung mit dem Coronavirus ist allerdings nicht die einzige Gefahr, die durch das gute Wetter begünstigt wird.

Der Nordosten kommt bei Temperaturen über 30 Grad am Wochenende ins Schwitzen. Gerade im Landesinneren sei mit einer starken Wärmebelastung zu rechen, teilte der Deutsche Wetterdienst am Freitag mit. Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich wegen des Wetters und der Ferien auf einen Kraftakt ein.

"Die Nachfrage nach Restquartieren ist noch einmal nach oben gegangen", bestätigte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbands. Freie Kapazitäten werden demnach durch Spontanbuchungen rasch vergriffen sein. Auch der Verband Mecklenburgischer Ostseebäder rechnet an den Stränden der Ostsee und den vielen Seen in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Besucheransturm.

Im Nachbarbundesland Schleswig-Holstein stand die sogenannte Strandampel bereits am Freitagmittag teilweise auf Rot. Mit Hilfe der Ampel auf der Internetseite strandticker.de sollen Touristen vor zu vollen Stränden gewarnt werden und zu besucherärmeren Bereichen der Lübecker Bucht umgeleitet werden, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.

"Wir wollen den Rest des Sommers weiter ohne größeres Infektionsgeschehen durchkommen", sagte Woitendorf vom Landestourismusverband. Bislang seien keine Infektionsfälle aus dem Tourismus heraus bekannt. Drängen sich zu viel Menschen an einem Ort, sei es durchaus vorstellbar, dass manche Strandbereiche im Nordosten gesperrt würden.

Die Corona-Pandemie ist allerdings nicht die einzige Gefahr, vor der in Anbetracht des guten Wetters in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt wird. "Für das gesamte Bundesland steigt die Waldbrandgefahr", erinnerte Umweltminister Till Backhaus (SPD). Im Osten des Bundeslandes sei aktuell die höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen worden. Wer im schattigen Wald leichte Abkühlung suche, müsse sich an Verhaltensregeln halten. Parken in der Wildnis, rauchen oder offenes Feuer ist demnach verboten. "In den kommenden Tagen ist der Aufenthalt in der Natur mit besonderer Vorsicht zu verbinden."