Hamburg/Sassnitz.

Nach dem Steineversenken in der Ostsee vor Rügen hat Greenpeace dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Dienstag nach eigenen Angaben ein Gutachten vorgelegt. Demnach wirken sich die Steine positiv auf das Ökosystem unter Wasser aus. Zugleich reichte die Umweltorganisation Widerspruch gegen die Untersagungsverfügung der Behörde ein, wie ein Sprecher mitteilte.

Das BfN als die für das Gebiet zuständige Naturschutzbehörde hatte in der vorigen Woche erklärt, das Versenken der Steine im Schutzgebiet Adlergrund sei kontraproduktiv und verändere Meeresboden-Biotope in unzulässiger Weise. Es räumte jedoch ein, dass die Fischerei in dem Gebiet ein massives Problem sei. Greenpeace hatte vor Rügen bis zu einem Kubikmeter große Granitsteine versenkt, um das Meeresschutzgebiet vor der nach ihrer Meinung zerstörerischen Grundschleppnetzfischererei zu schützen.

Die Umweltorganisation hat das Gutachten beim Institut Biolagu in Bleckede (Niedersachsen) in Auftrag gegeben. Die angestrebten Schutzziele sind demnach durch die Granitsteine nicht gefährdet. In der Flora-Fauna-Habitat-Voruntersuchung (FFH-VU) stellt das Institut fest, dass die versenkten Findlinge einen maximalen "Wirkradius" von rund 200 Quadratmetern auf den Sandbänken des Adlergrunds haben. Der Sandgrund des Schutzgebietes umfasse jedoch 80 Quadratkilometer. Die Beeinträchtigung sei zu vernachlässigen.