Torgelow.

Die angeschlagene Eisengießerei Torgelow (EGT) GmbH (Vorpommern-Greifswald) bekommt erneut Besuch von der Schweriner Landesregierung. An diesem Freitag wird Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ihre "Wirtschaftstour" in Torgelow starten, wie ein Regierungssprecher am Dienstag sagte. Geplant seien Gespräche mit der Geschäftsführung, ein Rundgang sowie Treffen mit Arbeitern. Der Besuch sei bereits vor dem Antrag der Gießerei auf Insolvenz in Eigenverwaltung geplant gewesen, der am 13. Juli beim Amtsgericht gestellt worden war.

Bei ihrer "Wirtschaftstour" wolle Schwesig aber auch Unternehmen besuchen, denen es nicht so gut geht. Nach der Gießerei werde die Regierungschefin unter anderem den Startschuss für ein Digitales Innovationszentrum in Stralsund geben.

Die Torgelower Traditionsgießerei, die vor allem für ihre tonnenschweren Bauteile für große Windkraftanlagen und den Dieselmotorenbau bekannt ist, hatte den Antrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die Produktion läuft weiter, die Arbeitsagentur übernimmt für drei Monate über das Insolvenzgeld die Lohnkosten. Nun soll ein Sanierungsplan erarbeitet werden.

Mitte Juli hatte bereits Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) die Gießerei besucht und Hilfe des Landes in Aussicht gestellt. Hintergrund der Krise bei dem Unternehmen ist laut Geschäftsführung unter anderem die durch die Corona-Krise ausgelöste Zurückhaltung bei Investitionen in Europa und weltweit, wodurch neue Aufträge ausbleiben und bestehende Aufträge verzögert werden. Die Gießerei hat rund 320 Beschäftigte und wird als einer der strukturbestimmenden Betriebe für Vorpommern gesehen.