Hamburg. Das soll auch bei Windstärke acht noch erlaubt sein. Doch die Fischer fordern weitere Zugeständnisse vom Bund.

Deutschlands Fischer haben es begrüßt, dass sie Offshore-Windparks künftig auch bei schlechtem Wetter queren dürfen. Per Allgemeinverfügung des Bundes soll ihnen gestattet werden, auch noch bei Sturm bis Windstärke acht (Windgeschwindigkeiten von bis zu 74 km/h) durch die Parks zu fahren, wie Peter Breckling vom Deutschen Fischerei Verband am Mittwoch sagte.

In dem Zusammenhang fordern die Fischer, auch in Windparks der Nord- und Ostsee auf Fischfang gehen zu dürfen. Sie wollen, dass der Bund die passive Fischerei mit Körben und Reusen in bestimmten Bereichen innerhalb der Windparks ermöglicht, sagte Breckling.

Fischerei auch in Windparks?

Mehrjährige Erfahrungen in Dänemark und Großbritannien hätten gezeigt, dass es für ein Verbot aus sicherheitstechnischer Sicht keine Gründe gebe. Berlin verfolge jedoch einen "einsamen deutschen Sonderweg zum Nachteil der Fischerei", sagte er.

Hintergrund ist der Entwurf eines neuen Flächenentwicklungsplans des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), in dem es unter anderem um einen Ausbau der Offshore-Windenergie-Anlagen geht. Anfang dieser Woche lief die Frist für die Stellungnahme von Verbänden zu dem Entwurf aus.

Bislang dürfen die Kutter die Windkraftanlagen nur bei ruhiger See passieren, um zu ihren Fanggründen zu kommen. Das sorgt für Umwege, die immer länger werden, je mehr Offshore-Windparks gebaut werden, hieß es. Zuvor berichteten die "Kieler Nachrichten" darüber.