Rostock. Viereinhalb Monate nach den ersten bekannt gewordenen Corona-Fällen in Mecklenburg-Vorpommern scheint die Infektionswelle im Nordosten gebrochen. Den Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales zufolge gibt es aktuell keinen akuten Infektionsfall.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach den Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales aktuell keine akute Corona-Infektion mehr. Wie das Amt am Dienstag mitteilte, gelten 784 von bislang 804 registrierten Infizierten als genesen. 20 Patienten waren im Nordosten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Eine Sprecherin des Landesamtes verwies darauf, dass in die Statistik nur Fälle eingehen, bei denen Patienten mit Hauptwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Da bei milden Krankheitsverläufen meist kein Arzt aufgesucht werde, sei auch mit einer Dunkelziffer zu rechnen. Zudem werde die Zahl der Genesenen nach Kriterien des Robert-Koch-Instituts geschätzt. Eine individuelle Diagnose finde zumeist nicht statt.

Seit dem 3. Juli ist laut Landesamt bei Einwohnern Mecklenburg-Vorpommerns kein neuer Fall einer Corona-Infektion mehr bekannt geworden. Drei Menschen, die nicht im Nordosten beheimatet waren und bei denen seit dem 1. Juli das Virus festgestellt wurde, haben das Land der Sprecherin zufolge verlassen.

Auf dem Höhepunkt der Pandemie im Nordosten waren täglich 30 bis 40 Neuinfektionen registriert worden. Mit konsequenter Kontaktbeschränkung, der Schließung von Hotels, Gaststätten, Läden, Schulen und Kitas war versucht worden, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Strategie scheint erfolgreich gewesen zu sein. Mit bislang etwa 49 Infizierten je 100 000 Einwohner weist Mecklenburg-Vorpommern die niedrigste Infektionsquote aller Bundesländer auf.

Das anhaltend geringe Infektionsgeschehen hatte die Landesregierung veranlasst, die Schutzvorkehrungen zu lockern. So wurde in der Vorwoche die Obergrenze von zehn Personen für individuelle Treffen im öffentlichen Raum aufgehoben. Mittlerweile sind im Nordosten auch wieder tägliche Besuche von Bewohnern in Pflege- und Behinderteneinrichtungen erlaubt. Zum Schulstart Anfang August soll wieder weitgehend regulärer Unterricht erteilt werden.