Greifswald.

Gut einen Monat nach dem Brandanschlag auf den Neubau eines Polizeigebäudes in Greifswald hat die Polizei zwei Tatverdächtige gefasst. Die 20 und 16 Jahre alten jungen Männer wurden in der Nacht zu Montag auf dem Baustellengelände festgenommen, wie eine Polizeisprecherin in Neubrandenburg mitteilte. Der 20-Jährige habe ein Tomahawk und einen Brandsatz bei sich gehabt, was beides beschlagnahmt wurde. In der Folge seien auch die Wohnungen durchsucht worden. In der Wohnung des 20-Jährigen seien weitere präparierte Molotowcocktails beschlagnahmt worden.

Nun werde unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffenrecht und Brandstiftungsverdacht ermittelt. Der Staatsschutz sei eingeschaltet. Die Tatverdächtigen seien polizeilich bekannt. Wegen politisch motivierter Kriminalität seien sie nicht aufgefallen. Die Festnahme auf der Baustelle lege aber einen Zusammenhang mit dem Vorfall von Anfang Juni nahe, als die Fassade durch Brandsätze beschädigt wurde. Der 16-Jährige sei seinen Eltern übergeben worden. Der 20-Jährige war weiterhin noch bei der Polizei.

Die Ermittler vermuteten Anfang Juni zudem, dass der Anschlag auch im Zusammenhang mit einem Aktionstag gegen Polizeigewalt und Rassismus gestanden haben könnte. Nach dem Tod des Schwarzen George Floyd durch einen Polizisten in den USA gab es auch in Deutschland Proteste, und in Greifswald polizeifeindliche Aktionen. Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) hatte den Brandanschlag verurteilt.